Musikverein Erla - 04.07.2013
Das Musikhaus Erla wurde für den Architekturpreis "Die Goldene Kelle" 2013 nominiert
Das Musikhaus des Musikvereins Erla wurde für den Architektur-Wettbewerb um die Goldene Kelle nominiert.
Unter folgendem Link sind die nominierten Projekte vorgestellt und es ist möglich, für das Projekt abzustimmen:
http://www.noe-gestalten.at/site/goldenekelle |
Die „Goldene Kelle“ ist die höchste Auszeichnung für vorbildliche Baugestaltung in Niederösterreich.
Jedes Jahr werden im Magazin „Niederösterreich GESTALTE(N) zahlreiche Architekturbeispiele aus Niederösterreich vorgestellt.
Die Jury bei der Wahl zur „Goldenen Kelle“ sind die Leser des Magazins. Die Eigentümer, Planer und Gemeinden jener Objekte, welche die meisten Stimmen erhalten werden für vorbildliche Baugestaltung mit der „Goldenen Kelle“ ausgezeichnet.
Musikhaus Erla: Überraschende Synergieeffekte für einen lebendigen Ort
Eine seitens der Gemeinde und des Musikvereins lange Zeit angestrebte Sanierung des in die Jahre gekommenen, bestehenden Musikheimes der kleinen, niederösterreichischen Gemeinde St. Pantaleon-Erla hat sich als unökonomisch herausgestellt. Für die nun angestrebte Planung eines Neubaus wurde von der Gemeinde ein geladener Architektenwettbewerb ausgelobt. Das alte Objekt wurde abgerissen und an gleicher Stelle ein modernes Musikhaus samt einer Amtsstube errichtet.
Eigenständigkeit, die sich ins Ortsbild einfügt
Der
zweigeschossige, kompakte Baukörper mit leicht geneigtem Satteldach
platziert sich frontal zum Dorfplatz, nimmt die Baufluchtlinie des
angrenzenden, ehemaligen Gasthauses Maier auf und schließt den
Gemeindeplatz. Durch die grundsätzliche Grundrisslösung eines
rechteckig-schlanken Körpers entlang der Grundgrenze parallel zur
nordöstlichen Zufahrtsstraße und der etwas zurückversetzten Andockung
des trapezförmigen Probensaals entsteht ein einladender, durch die
großflächige Auskragung des Daches, geschützter Vorplatz als
Schwellenbereich, der zum Eingangsportal überleitet, den Dorfplatz
erweitert und den Blick hinauf zur Kirche und zum Schloss Erla – eine
wichtige baukulturelle Markierung des Dorfes – miteinbezieht.
Gelebte Bürgernähe durch „Transparenz“
Die
Gemeindestube für den kleinen Ortsteil Erla wurde im Erdgeschoß
situiert und durch die Transparenz der etwas zurückgesetzten
Glasfassaden zum Dorfplatz bzw. dem Gebäudevorplatz hin geöffnet. Den
Abschluss im Osten bildet ein Innenhof – ein mit einer Mauer
eingefriedeter Gartenbereich, der direkt vom Aufenthaltsraum der Musiker
begeh- und nutzbar ist. Durch eine großflächige Glasschiebekonstruktion
verschmilzt der Außenraum mit dem Innenraum. Den südlichen Gebäudeteil
bildet der aus akustischen Gründen trapezförmige Probensaal des
Musikvereins. Er erstreckt sich über zwei Geschoße und ist auch vom
Obergeschoß über eine großzügige Eckverglasung einsichtig. Großflächige
Verglasungen, horizontale Fensterbänder und vertikale, gebäudehohe
Einschnitte in den Fassaden strukturieren die Fläche und geben dem
Musikheim den Flair einer „urbanen Kultureinrichtung“. Ein- und
Ausblicke sowie natürliche Belichtung sind gewährt. Eine raumhoher
Glasschlitz im rückwertigen Teil des Probensaals stellt den Bezug zum
Innenhof her. Credo: „Der Neubau eines öffentlichen Gebäudes darf sich
nicht an die bestehende, alte Bausubstanz in karikaturhafter Weise
anbiedern, sondern muss einen modernen, eigenständigen, das Ortsbild
aufwertenden architektonischen Charakter zeigen.
Bericht aus dem Magazin "Niederösterreich GESTALTE(N)", 06/2013: MUSIKHAUS ERLA